Enya

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Donnerstag, 2. August 2018

Hallo liebe Menschen.
Also bevor ich Euch erzähle, was gestern alles passiert ist, muss ich Euch unbedingt von meinen Gedanken erzählen. Es geht um Familie. Wisst Ihr, als ich noch ganz klein war, hat Mami uns mal zu sich geholt und uns erzählt, wie wichtig Familie ist. Den Vortrag fand ich doof. Schliesslich ging es nur darum, wer von meinen Geschwistern zuerst am Futternapf war. Dann kam ich weg von dieser Familie zu meinen beiden Menschen. Die empfand ich nie wirklich als Familie – weil es ja Menschen waren. Gestern ist mir das wieder eingefallen und ich weiss jetzt genau was Familie ist. Es heisst nämlich für einander da zu sein wenn einer Hilfe braucht. Da spielt es keine Rolle ob es ein Mensch oder ein Hund ist – wir sind für einander da und helfen. Gestern war das nämlich mal wieder ganz wichtig. Am Morgen, als Frauchen und ich aufgewacht sind, konnte ich es schon genau sehen. Frauchens Gesicht war weiss wie Schnee. Ihre Augen waren ganz klein und sie war auch ganz feucht. Da wusste ich schon, dass etwas nicht stimmt. Sie ist aber aufgestanden und hat mir Frühstück gemacht. Ich musste natürlich wieder von diesen vielen Tabletten nehmen. Das Frühstück war dann allerdings OK. Aber dann hat es Frauchen einfach umgehauen. Sie hat sich wieder hingelegt und war fortan nicht mehr zu gebrauchen. Totalausfall. Eigentlich hätte ich ja noch so einiges vor gehabt, aber ich hab schnell verstanden, dass Frauchen da nicht mithalten kann. Die Wunde an meinem Hals verheilt auch ganz gut und tut auch nicht mehr weh. Ich hab gesehen dass Frauchen mich jetzt braucht und das war wichtiger als alles andere. Ich hab mich also zu ihr hingelegt und war einfach bei ihr. Sie hat sich sogar dafür bedankt und dann haben wir geschlafen – den ganzen Tag. Herrchen hat auch gemacht was er konnte. Er hat aber auch gesagt, dass wir einfach warten müssen, bis es Frauchen wieder besser geht. Am Mittag hatte ich auch gar keinen Hunger. Schliesslich haben wir ausser schlafen nichts gemacht. Das war aber OK. Ich bin bei ihr geblieben – so lange wie sich mich gebraucht hat. Dann, so gegen Abend, wurde sie wieder etwas fitter. Ich war sehr erleichtert! Sie ist dann auch wieder aufgestanden und hat für mich ein kleines Abendessen gemacht. Das schmeckte lecker – abgesehen von den Tabletten, aber die braucht es ja wohl. Sie war noch etwas wackelig auf den Beinen, aber Herrchen meinte, das wird schon wieder. Wir haben sie also zusammen wieder geheilt. Das kann nur die Familie! Ich war dankbar für diese Erkenntnis. Man fühlt sich dann nicht alleine und kennt genau die Aufgaben. Wir sind ein tolles Team und können alles überstehen. Ich liebe meine Familie! Ich liebe es, ein wichtiger und gleichwertiger Teil davon zu sein!!
Frauchen geht es heute übrigens schon wieder viel besser. Sie hat Farbe im Gesicht und ich bin sicher, wir werden es heute mal ein wenig gemütlicher haben als die letzten Tage.

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