Enya

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Montag, 18. Dezember 2023

Hallo liebe Menschen.

Das war mit Abstand die dunkelste Woche, die Frauchen und ich zusammen erlebt haben, seit wir uns kennen. Wir haben gelacht, aber wir haben auch viel geweint und es war vieles nicht so schön, wie es hätte sein können. Darum möchte ich mich eigentlich gar nicht mehr so recht daran erinnern. Aber ehrlich gesagt, hat die letzte Woche Frauchen und mich noch ein wenig näher zueinander gebracht. Es gab also auch richtig schöne Momente.

Am ersten Tag hatten wir frei. Das war eigentlich ziemlich schön. Ich liebe es, wenn wir zusammen zu Hause sind. Der Tag verlief fast wie immer. Frauchen war mal noch kurz beim Zahnarzt, das war aber kein Problem. Dann haben wir einen schönen Spaziergang gemacht. Der war Gott sei Dank nicht so lang. Na ja, Tatsache war, dass Frauchen ganz schlecht gehen kann und meine Beine haben mir weh getan. Darum gingen wir einfach nur auf die Wiese und dann wieder Heim. War OK, aber nicht berauschend. Der Nachmittag war wie immer. Frauchen hat geputzt und ich hab geschlafen. Es war gemütlich.

Der zweite Tag war dann total unerwartet auch frei. Ich musste nicht zur Arbeit und das fand ich sehr gut. Meinen Beinen ging es nämlich nicht besser und darum war ich dann auch froh, als wir nur einen kurzen Spaziergang gemacht haben. Das Wetter war ja auch zum Davonlaufen und es hat überhaupt nicht so richtig Spass gemacht. Am Nachmittag musste Frauchen dann zu einer Frau Doktor. Ich glaube das heisst richtig Neurologin. War ja nichts Aussergewöhnliches, aber als sie wieder Heim kam, hat sie wahnsinnig traurig ausgesehen. Sie war so traurig, dass ich fast ein wenig Angst bekommen habe. Ich wollte sie trösten, aber das klappte irgendwie nicht. Herrchen hat es auch versucht – ohne nennenswertes Ergebnis. Ich habe Frauchen noch nie mit so schwerem Herzen gesehen. Es hat mir sooo leid getan. Wenigstens war der Abend dann schön. Wir machten Rudelknutschen und das war prima.

Dann kam der Tag in der Wochenmitte. Die Stimmung war gedrückt und ja, ich konnte Frauchens Herz spüren. Da war es wirklich dunkel, um nicht zu sagen tiefste Nacht. Sie ging aber zur Arbeit und Herrchen und ich haben Home-Office gemacht. Ich wusste, dass ich nicht helfen kann, aber das hat mir auch weh getan. Als sie am Abend wieder Heim kam, sah das irgendwie nicht besser aus. Aber wir waren zu Hause und alles war irgendwie leichter. Wir hatten jedenfalls einen schönen Abend und das war gut so.

Dann kam aber ein Arbeitstag – oder besser, es hätte einer werden sollen. Leider ging es meinen Beinen nicht besser und ich war total durch den Wind deswegen. Frauchen wollte, dass ich ins Auto einsteige, damit wir gehen können. Leider klappte das aber nicht. Meine Beine versagten total und ich konnte einfach nicht einsteigen. Wir standen draussen und es regnete mal wieder. Wir haben beide so geweint. Ich, weil ich mit wollte und es nicht klappte und Frauchen, weil sie alleine gehen musste. Ich ging dann aber einfach wieder ins Haus und hab sie ziehen lassen. Ich konnte das ja nicht ändern, also hab ich entschieden, einfach zu warten bis sie wieder kommt. Ich bin dabei wohl eingeschlafen. Ich hab sie nämlich nicht Heim kommen hören. Aber dann war sie da und irgendwie war ihr Gesicht wieder heller. Das hat mich total gefreut und wir hatten dann auch zusammen Mittagessen. Der Nachmittag war gemütlich. Frauchen und sind dann noch zusammen auf einen kurzen Spaziergang. Ich war eigentlich fit, wenn bloss die Beine etwas besser funktionieren würden. Wir haben uns aber Zeit gelassen und kamen erst Heim, als es schon fast dunkel war. Das war ein wenig abenteuerlich aber es hat uns beiden gut getan und ich war sehr glücklich darüber. Der Abend war wieder sehr schön – die Welt war irgendwie wieder in Ordnung – mehr oder weniger zumindest.

Am nächsten Tag hatte ich sowieso wieder mit Herrchen Home-Office. Ich war sehr froh darüber. Ich hab viel geschlafen, mich geschont, gut gegessen und mich ein wenig erholt.

Dann kam der Wochenende-Start-Tag. Frauchen hatte sich wohl ein wenig gefangen. Sie gefiel mir wieder viel besser und dafür war ich dankbar. Ich mag es nicht, wenn sie traurig ist. Sie ist sonst so stark und das brauche ich halt schon.

Dann kam aber der Sonntag und der war prima. Das Wetter war schon mal einfach grossartig. Schon am Morgen Sonne und alles hat super hübsch ausgesehen. Dann kam auch noch Besuch. Frauchens Schwester war mal wieder da und darüber hab ich mich sehr gefreut! Frauchen hat ihr wohl gesagt, dass wir nicht in den Wald fahren können, weil ich nicht ins Auto einsteigen konnte. Das hat aber überhaut niemanden gestört. Wir haben dann einfach einen super schönen Spaziergang gemacht nach Goldingen. Dort ist es immer schön! Es gibt viele Wiesen die ich abschnuppern kann und viel Platz. Wir sind dann noch zum Weiher spaziert. Dort war ganz schön was los. Die Enten waren da und haben zusammen gespielt. War super.











Danach sind wir über die grossen Wiesen wieder nach Hause spaziert. Frauchen und ihre Schwester haben wieder viele schöne Sache gefunden ja und ich auch! Auf der einen Wiese roch es einfach fantastisch! Ich hab das ganz genau untersucht und bin sogar ein Stück gespurtet. Hat total viel Spass gemacht und wir hatten es richtig gut. Zu Hause gab es dann Mittagessen. Pansentag – was für ein Genuss!! Danach hab ich aber geschlafen. Irgendwie scheint unsere furchtbare Krise überwunden, zumindest für den Moment. Der Abend war jedenfalls wieder sehr schön. Herrchen, Frauchen und ich hatten es super gemütlich.

Ihr seht, die Woche war nicht gerade ein Highlight. Frauchen sagt immer, Licht und Schatten gehören zum Leben dazu. Das Geheimnis besteht einzig und allein darin, immer wieder einen Weg ins Licht zu finden. Dann wird alles wieder gut.

 

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